1. Frauen führen
gesünder
Die wichtigste
Managementanforderung der Zukunft ist, dass es Menschen gut gehen muss, damit
sie leisten können was von ihnen erwartet wird. Nadine Pieck von der Leibnitz
Universität Hannover, Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft, hat
die Führungskraft als Gesundheitsfaktor untersucht und festgestellt, dass das
Führungsverhalten weiblicher Führungskräfte von Mitarbeitern als gesundheits-
und entwicklungsförderlicher eingeschätzt wird als das der Männer. Ihnen
gelingt es auch besser, sich in Frauen und Männer hineinzuversetzen.
Managerinnen sind außerdem in der Lage, die Belastungen für Frauen durch den
Spagat zwischen Beruf und Familie angemessen wahrzunehmen. Dies führt nicht nur
zur Suche nach Lösungen sondern wird auch als Wertschätzung wahrgenommen.
2. Frauen investieren
nachhaltig
Die
Unternehmerinnenumfrage 2013 des Verbandes Deutscher Unternehmerinnen zeigte,
dass die wichtigste Maßnahme zur Mitarbeiterbindung für 65 Prozent der
Befragten Weiterbildungsmaßnahmen sind. Wer ständig weiter lernt, muss sich keine
Sorgen machen, mitzukommen. So stellen Unternehmerinnen die Zukunft des
Unternehmens und der Einzelpersonen sicher.
Denn Frauen sprechen
auf materiellen Wohlstand als Glücksbringer weniger an. Auf
Entwicklungsmöglichkeiten aber schon. Nach einer Umfrage des Institutes für Demoskopie
Allensbach sagen immer mehr Frauen (nämlich 2010 35 Prozent gegenüber 27
Prozent im Jahr 2000) „Ich gehe voll in meinem Beruf auf und arbeite hart
dafür“ und „Erfolg im Beruf ist wichtig“ (63 Prozent in 2000 und 71 Prozent in
2010).
3. Frauen führen optimistisch
Als Teil des psychologischen
Kapitals von Unternehmen ist Optimismus eine bekannte und vielen vertraute
Ressource. Optimismus ist die Überzeugung, in der Zukunft positive Dinge zu
erleben und – dies ist besonders wichtig – selbst dafür etwas tun zu können.
Optimistische
Menschen stellen sich den Anforderungen und lernen dabei, dass sie selbst
Einfluss haben. Das wiederum führt zu einem positiven Kreislauf neuer optimistischer
Erwartungen. Geht etwas schief, wird der Optimist wieder aktiv und lernt
daraus, statt sich selbst anzuklagen. Die aktivere Lebenseinstellung macht
Optimisten stressresistenter und es gelingt ihnen leichter, Krisen zu
bewältigen. Wenn ich in einer Krise weiß, dass ich ein positives Ergebnis
selbst beeinflussen kann, ist sie weniger bedrohlich. Ich fühle mich besser und
deshalb kann ich tatsächlich besser denken und handeln.
Beruflicher
Optimismus und Hoffnung führen zu besserer Leistungen schon im Studium. Das
Durchhalten erhöht die Wahrscheinlichkeit, das Examen der Uni oder des Lebens
zu bestehen.
Unternehmerinnen
bewerten die eigenen unternehmerischen Perspektiven optimistischer als männliche
Entscheider im Mittelstand: 51 Prozent sagen, die Entwicklung des eigenen
Unternehmens „wird besser“, bei den Männern in mittelständischen Unternehmen
sind es 35 Prozent, wie der Verband Deutscher Unternehmerinnen in einer Studie
2013 ermittelte.
4. Frauen achten auf
sich
Allerdings sagen in
der TK-Stressstudie 52 Prozent der Frauen und nur 43 Prozent der Männer, sie
seien sehr zufrieden. Jeder zehnte Mann zweifelt an seinem Leben, bei Frauen
sind dies nur 4 Prozent. Es muss also einen Ausgleich geben, für den Frauen
erfolgreich sorgen. Ich gehe davon aus, dass es ein Kaleidoskop an Maßnahmen
und Fähigkeiten ist: Ein besserer Kontakt zum Körper und den eigenen Bedürfnissen,
konsequent mehr körperliche und geistige Vorsorge, ein tendenziell gesünderer
und bewussterer Lebensstil sowie soziale Kontakte und mindestens ein
unterstützendes privates Umfeld als Ausgleich.
Über die Autorin:
Dr. Ilona Bürgel ist
Diplom-Psychologin und Expertin für den Wirtschaftsfaktor Wohlbefinden. Sie hat
es sich zur Aufgabe gemacht, aufzuzeigen, wie der Spagat zwischen Lust auf
Leistung und Erhalt der eigenen Ressourcen in der Welt von heute gelingen kann.
Nach 15 Jahren in Führungspositionen der freien Wirtschaft ist sie heute
erfolgreiche Speakerin, Beraterin, Autorin und Kolumnistin. Sie wurde vom
Ministerium für Wirtschaft und Energie als Vorbildunternehmerin ausgezeichnet.
Soeben erschien ihr Buch „Psychische Ressourcen im Job“. Dr. Ilona Bürgel lebt
und arbeitet in Dresden und Aarhus DK.
Dr. Ilona Bürgel
Dipl. Psychologin